In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit NAC und seinen sensationellen Eigenschaften.
N-Acetyl-L-Cystein (NAC) ist ein Antioxidans und der direkte Vorläufer von Glutathion, dem wichtigsten intrazellulären Antioxidans. NAC schützt Gewebe und Organe vor Alterung und Schäden durch freie Radikale.
Und: L-Cystein hilft dem Körper bei der Entgiftung von Bakterien, Medikamenten und Alkohol.
Die bekannteste und am häufigsten eingesetzte Wirkung macht man sich in der Erkältungssaison oft zu Nutze:
Die Schleimlösung. So wird NAC oder auch ACC (Acetylcystein) häufig bei erkältungsbedingtem Husten empfohlen, um das Abhusten zu erleichtern.
Darüber hinaus wird NAC eine "antiinflammatorische" Eigenschaft zugeschrieben, also eine Entzündungshemmung. Wenn mal wieder ein Husten ins Haus steht, kann man sich diese Eigenschaften als sehr unterstützend bei einer Bronchitis zu Nutze machen.
N-Acetylcystein wirkt auch als Gegengift bei Vergiftungen mit Paracetamol: Man fand heraus, dass Überdosierungen oder Vergiftungen mit Paracetamol mit NAC als sog. Antidot („Gegengift“) behandelt werden können.
NAC kann aber noch viel mehr. Verschiedene Anwendungsbereiche von NAC, einmal zusammengefasst, betreffen:
Die Gefäße:
Acetyl-Cystein hat bekanntlich anti-entzündliche und auch antioxidative Wirksamkeit, was sich auch sehr positiv auf sämtliche Gefäße auswirkt! So werden z.B. Gefäßverhärtungen (Arteriosklerose), Aneurysmen (Gefäßausbuchtungen), Ablagerungen mit z.B. Kalk, Fette oder Blutklümpchen (Thromben!) abgebaut oder in der Entstehung bereits verhindert.
Auch in den Lymphbahnen und sämtlichen organischen „Wegen“ machen sich eben diese Auswirkungen ebenfalls bemerkbar.
Das Herz:
Studien belegen, dass Patienten, die sich mit einer ischämischen Erkrankung einer Stent- oder Bypass-Operation unterziehen mussten, von einer NAC-Gabe profitieren. Ischämie bedeutet eine Sauerstoff-Unterversorgung eines Gewebes – beim Herzen im schlimmsten Fall in Form eines Herzinfarkts oder quasi der Vorstufe dessen, der Angina pectoris (Herzenge).
Bei Herzkatheter-Untersuchung konnte verbildlicht werden, dass die Durchblutung und auch die Fließgeschwindigkeit im Herzmuskel deutlich verbessert werden konnte, nachdem die Patienten ca. 600mg NAC pro Tag eingenommen hatten.
Die Lunge:
Neben der ursprünglich beabsichtigten Wirksamkeit von Acetyl-Cystein in Form der Schleimlösung, hat sich herausgestellt, dass auch andere Lungen-Krankheiten als akute oder chronische Bronchitiden positiv durch NAC beeinflusst werden können, insbesondere alle COPD-assoziierten Beschwerden.
Aber auch bei Lungenfibrose, Mucoviszidose, Emphysem oder einigen weiteren Lungenkrankheiten wirkt sich N-Acetyl-Cystein gut aus – v.a. in Form der verbesserte Luftströmung in den Atemwegen. Dies wird wieder einmal auch durch die entzündungshemmende und auch reinigende Wirkung noch einmal gefördert.
Den Bewegungsapparat:
Man kann Acetylcystein auch zur Behandlung von Gelenkentzündungen (Arthritis) nutzen. Wenn sich alters- bzw. abnutzungsbedingt Knorpel in den Gelenkflächen abbauen – man nennt dies auch Arthrose - entstehen oftmals auch Entzündungen durch z.B. Reibung der Knochen aneinander.
NAC verringert diese Gelenkknorpelzerstörung und den Abbau der Knorpelzellen. Zudem konnte eine Stimulation sog. proinflammatorischer Zytokine nachgewiesen werden – also anti-entzündlicher Stoffe.
Das Immunsystem:
Die wahrscheinlich für den Alltag und „Otto-Normal-Verbraucher“ interessanteste und wichtigste Funktion von N-Acetyl-Cystein liegt jedoch sicherlich in seiner immunsystemregulierenden Wirksamkeit! Schleimlösung, Verbesserung der Sauerstoffversorgung, Optimierung der Durchblutung, Entgiftungs-Option, Entzündungshemmung, antioxidatives Potential, … von all dem profitiert auch unser Immunsystem mit, aber auch hier gibt es noch eine weitere wichtige Komponent:
Acetyl-Cystein wirkt sich ganz konkret und direkt auch auf unsere Immunzellen aus – im Speziellen: auf die Granulozyten. Diese gehören zu der großen Gruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und stellen unsere größte Abwehr-Fraktion dar.
Mit der Zeit wurde auch immer mehr über die Entstehung von Cystein und die Verwendung im Körper selbst bekannt. So kann der menschliche Körper Cystein grundsätzlich selbst herstellen – und zwar in der Leber. Er benötigt jedoch u.a. eine weitere Aminosäure dazu, das Methionin. Daher spricht man bei Cystein von einer sog. semi-essenziellen Aminosäure. Man muss sie nicht von außen zuführen, aber … Und hier sind wir beim Knackpunkt:
Methionin wiederum ist tatsächlich eine essenzielle Aminosäure, sprich: diese MUSS von außen zugeführt werden! Wenn also „die Zutaten“ fehlen, kann der Körper leider seine eigentlichen Ressourcen und Möglichkeiten nicht voll ausschöpfen!
Zum Glück kann man sich Methionin über die Nahrung ganz gut und einfach zuführen – z.B. per Reis, Hülsenfrüchten, Vollkornmehl, Nüssen sowie Rind- und Geflügelfleisch. Leider hapert es aber hier dennoch …
Das kennen wir ja bereits von diversen anderen Themen. In den Lebensmitteln sollte dieses und jenes ausreichend enthalten sein und es genüge völlig, sich gesund zu ernähren. Ja – in der Theorie mag das stimmen und war vielleicht auch früher einmal so. Die Fakten heutzutage sprechen jedoch eine völlig andere Sprache! Wenn man sich die Blutbilder der Vitamine, Mineralstoffen und eben auch Aminosäuren ansieht, auch von sehr bewusst lebenden jungen Menschen, stellt man fest, dass es oftmals nicht mehr reicht, sich „nur“ gesund zu ernähren!
Zudem ist unser Lebensalltag heute allgemein etwas stressiger, kräftezehrender und verlangt dem Geist, aber auch dem Körper viel mehr ab. So bleibt einem oft nichts anderes mehr übrig, als sich gute und zielgerichtete Nahrungsergänzungsmittel zuzuführen – so eben auch Aminosäuren wie z.B. unter anderem das N-Acetyl-Cystein.
Acetylcystein kann kaum überdosiert werden und ist in therapeutischer Dosierung nahezu nebenwirkungsfrei. Am häufigsten entwickeln sich Magen-Darm-Probleme (wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) und eventuell ein nach Schwefel riechender Atem.
Bei empfindlichen Patienten ist eine Einnahme nach dem Essen sinnvoll. Prinzipiell verringert die Einnahme nach dem Essen nämlich das Auftreten von Reizungen im Magen-Darm-Trakt, die als gelegentliche Nebenwirkung bei der Einnahme von Acetylcystein auftreten können.