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Niacin – Vitamin B3

Niacin, auch bekannt als Vitamin B3, übernimmt im zahlreiche Aufgaben im Stoffwechsel. Es trägt zur Hautgesundheit bei, beeinflusst  auch die Blutfettwerte positiv und wirkt sich auf Ihre Stimmung aus.

Ein Niacin Mangel dagegen kann schwere Folgen haben. Zu den Mangelerscheinungen gehören neben depressiven Verstimmungen und Durchfall auch Demenz und Hautbeschwerden.

Stellen Sie sich im Folgenden auf einen ungewähnlich langen Blogartikel ein. Vitamin B3 ist sehr vielseitig, und sehr gut erforscht. Wir konnten eine ganze Menge Informationen über dieses wichtige Vitamin zusammentragen.

Was genau ist Niacin und wie wurde es entdeckt?

Niacin gehört ebenso wie Vitamin B12 oder Vitamin B6 etc. zur Gruppe der Vitamine aus dem B-Komplex.
Früher wurde Niacin auch als Vitamin B3 bezeichnet, dieser Name ist jedoch heute nicht mehr so sehr gebräuchlich. Eine weitere Bezeichnung ist Nicotinsäure: Bei der Oxidation von Nicotin wurde einst Niacin entdeckt, daher die Bezeichnung.
Es gibt weitere Bezeichnungen, und chemische Einzelheiten zum Namen, die hier etwas zu sehr ins Detail gehen.

Niacin findet sich in allen menschlichen Körperzellen. Hauptspeicherort ist die Leber, da sie hier das zentrale Stoffwechselorgan ist. Die Leber ist auch in der Lage kleine Mengen Niacin selbst zu produzieren und wandelt es ausserdem in die Coenzyme NAD und NADP um. Weitere Speicherorte sind die roten Blutkörperchen.
Die Reservekapazität für Niacin ist dabei nicht besonders groß und reicht bei einem Erwachsenen durchschnittlich nur 3 Wochen.

Rezeptoren für Niacin finden sich zum Beispiel im sogenannten "anterioren cingulären Cortex", einem Teil des Gehirns. Allerdings gelangt es ausschließlich in der Unterform des Nicotinamid ins Gehirn. Die Nicotinsäure selbst kann die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren.

Die Entdeckung des Niacins ist sehr eng mit der Geschichte der sog. Pellagra-Erkrankung verbunden. Dies tritt besonders hervor, wenn man weiß, dass Niacin früher auch als PP-Faktor (Pellagra Preventing Factor - Pellagravorbeugender Faktor) bekannt war. Pellagra tritt vor allem bei einer einseitigen Ernährung mit Mais- und Hirseprodukten auf und ist durch Symptome wie Durchfall, Hauterkrankungen und Demenz gekennzeichnet. Dazu jedoch später mehr.

Niacin wurde das erste mal im Jahr 1867 durch die Oxidation von Nicotin gewonnen. Damals wurde die Substanz vor allem in der Fotografie verwendet. Ein Nutzen für die Gesundheit war zu dieser Zeit noch nicht bekannt.

Der Biochemiker Casimir Funk isolierte Niacin dann im Jahr 1912 aus Hefe und Reiskleie. Eigentlich war er auf der Suche nach einem Heilmittel für die BeriBeri Krankheit. Diese wird durch einen Mangel an Vitamin B1 verursacht.
Als der Biochemiker feststellte, dass Niacin nichts gegen die Krankheit ausrichten kann, forschte er weiter. Am Ende deckte jedoch erst der Wissenschaftler Joseph Goldeberger den Zusammenhang zwischen Pellagra und Niacin auf.

1937 gelang es dem Biochemiker Conrad Arnold Elvehjem schliesslich, die chemische Struktur der Nicotinsäure offenzulegen. Um der Vitaminmangelerkrankung vorzubeugen, wurden fortan sogar Getreideprodukte wie Weizen, Mais und Hirse mit synthetisch hergestellter Nicotinsäure angereichert.


Der Unterschied zwischen Nicotinsäure und Nicotinamid

Die Nicotinsäure ist eine Carbonsäure des Pyridins. Die Pyridin-3-carbonsäure besteht aus einem Pyridinring und einer Carbongruppe. Die Summenformel lautet C6H5NO2. Nicotinamid ist hingegen das Amid der Nicotinsäure. Amide sind chemische Verbindungen, die sich vom Ammoniak ableiten. Der Körper ist in der Lage, die beiden Formen ineinander umzuwandeln.

Die verschiedenen Bezeichnungen für Vitamin B3 können verwirren. So wird der Begriff Niacin in der Regel sowohl für die Nicotinsäure als auch für das Nicotinamid genutzt. Nicotinamid ist ebenfalls unter den Bezeichnungen Nicotinsäureamid oder Niacinamid bekannt.


Welche Lebensmittel enthalten Niacin und wie wird es im Körper aufgenommen?

Insbesondere tierische Lebensmittel wie Fleisch oder Fisch liefern viel Vitamin B3. Pflanzliche Produkte enthalten weniger Niacin. 
Vegan, bzw. vegetarisch lebende Menschen haben daher ein erhöhtes Risiko, unter Niacin-Mangel zu leiden.

Das Vitamin ist zwar relativ stabil gegenüber dem Erhitzen und Kochen, aufgrund der Wasserlöslichkeit gibt es dennoch Kochverluste. Diese können vermieden werden, wenn das Kochwasser nach dem Kochen zur Essenszubereitung mitgenutzt wird.

Die Aufnahme von Niacin erfolgt zu großen Teilen bereits im Magen und im oberen Dünndarm. Während das Niacin aus den tierischen Lebensmitteln zu fast 100 Prozent resorbiert werden kann, liegt die Resorptionsrate bei pflanzlichen Lebensmitteln nur bei ca. 30 Prozent. Das liegt daran, dass das Niacin in Pflanzen gebunden vorliegt. 

Bestimmte Maßnahmen beim Kochen können jedoch den Anteil des freien Niacins erhöhen. So können die Verbindungen durch Rösten oder durch die Vorbehandlung des Getreides mit Calciumhydroxidlösung (Kalkwasser) gespalten werden. Auf diesem Weg können auch pflanzliche Grundnahrungsmittel einen guten Beitrag zur Niacinversorgung leisten.


Wie wirkt Niacin auf den Körper?

Die Nicotinsäure übernimmt im Körper verschiedenste Aufgaben. Die Substanz ist vor allem am Fett-, am Eiweiß- und am Kohlenhydratstoffwechsel beteiligt. Dies macht den Stoff so besonders wichtig.
Besondere Bedeutung kommt Niacin in Form der Coenzyme NAD beziehungsweise NADP zu:

NAD fungiert im Körper als Coenzym. Es ist als sogenanntes "Redoxco-Enzym "an verschiedenen Redoxreaktionen beteiligt.
Bei einer Redoxreaktion werden Elektronen von einem Reduktionsmittel auf ein Oxidationsmittel übertragen. Die gemeinsam ablaufende Kombination aus Oxidation und Reduktion spielt zum Beispiel beim Abbau von Kohlenhydraten und beim Citratzyklus eine Rolle.
Der Citratzyklus trägt wesentlich zur Energiesynthese in den Körperzellen bei.

NADP (Nicotinamidadenindinukleotidphosphat) ist unter anderem Oxidationspartner für Glutathion und ist ferner an der Synthese von Fettsäuren beteiligt.
NADP dient zudem der Energiegewinnung und übernimmt antioxidative Aufgaben in den Körperzellen.

Das Vitamin ist also an vielen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt. Es:

  • spielt eine Rolle im Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel
  • fördert die Produktion von Neurotransmittern
  • regt die Regeneration der Haut an
  • wirkt sich positiv auf die Regenerationsfähigkeit von Nerven, Muskeln und DNA aus


Wie wirkt sich ein Niacinmagel auf den Körper aus?

Der Niacinmangel äußert sich zunächst nur durch unspezifische Allgemeinsymptome wie:

  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Müdigkeit
  • Schwäche 
  • erhöhte Infektanfälligkeit

Es können auch Schlaf-, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen auftreten. Ein anhaltender Mangel ist vor allem durch die sogeannte 3-D-Symptomatik der Vitaminmangelkrankheit Pellagra charakterisiert:

  • Dermatitis (Hautveränderungen)
  • Diarrhoe (Durchfall)
  • Demenz


Wer hat ein erhöhtes Risiko für Niacinmangel?

Der Körper kann zwar mit Hilfe von Vitamin B6 aus der Aminosäure Tryptophan Niacin selbst herstellen. Allerdings reicht das in der Regel nicht aus, um den Bedarf zu decken.
Der tägliche Niacinbedarf hängt aber auch vom Energiebedarf des Körpers ab. 

Eine Ernährung mit zu wenig Niacin, Vitamin B6 und Tryptophan kann daher zu einem Mangel führen. 

Ein Niacin Mangel kann auch dann entstehen, wenn der Körper das Vitamin nicht aus Nahrung aufnehmen kann. Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder chronische Magenentzündungen können beispielsweise Resorptionsleistung herabsetzen.

Auch in Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei der Alkoholsucht ist der Niacinbedarf erhöht. Auch Krebspatienten sowie Patienten, die aufgrund einer Nierenerkrankung zur Dialyse müssen, leiden häufiger unter einem B3 Mangel.

Schlussendlich können ebenfalls verschiedene Medikamente zu einem Vitaminmangel führen. Dazu gehören:

  • Betablocker zur Blutdrucksenkung
  • Antidiabetika wie Metformin
  • Zytostatika, die beispielsweise bei der Chemotherapie zum Einsatz kommen
  • Immunsuppressiva
  • Schmerzmittel
  • Psychopharmaka


Der Vitamin-B-Komplex

Er umfasst insgesamt 8 Vitamine, die allesamt dem Organismus als Vorstufen für verschiedene Coenzyme dienen. Zu den B-Vitaminen gehören neben dem Niacin:

  • Vitamin B1 (Thiamin)
  • Vitamin B4
  • Vitamin B5 (Pantothensäure)
  • Vitamin B6 (Pyridoxin, Pyridoxamin und Pyridoxal)
  • Vitamin B7 (auch Biotin oder Vitamin H)
  • Vitamin B9 (Folsäure)
  • Vitamin B12

Zwar werden alle diese Vitamine der B-Gruppe zugeordnet, es handelt sich jedoch nicht um eine einheitliche Gruppe, sondern um pharmakologisch völlig unterschiedliche Stoffe.
Die größte Gemeinsamkeit der Vitamine aus dem B-Komplex ist dabei ihre Wasserlöslichkeit.
Mit Ausnahme des Vitamins B12 und zu einem geringen Teil auch des Niacins kann der Körper diese B-Vitamine nicht speichern. Ein Überschuss wird über Urin ausgeschieden, sodass man auf eine kontinuierliche Zufuhr angewiesen ist.

Die Supplementierung von B-Vitaminen in einem Komplex kann sinnvoll sein, da sich die einzelnen Vitamine in ihrer Wirkung gegenseitig unterstützen. Für einige Stoffwechselprozesse ist zudem die Zusammenarbeit verschiedener B-Vitamine erforderlich:

So können Vitamin B12 und Vitamin B9 einer Anämie entgegenwirken. Ein Mangel an Vitamin B6 kann auch zu einem Vitamin B3 oder Vitamin B12 Mangel führen. Ein Mangel an Vitamin B3, der schlussendlich zur Pellagra führt, geht häufig mit einem Mangel an Vitamin B2 und Vitamin B1 einher.


Tagesbedarf von Niacin

Der Tagesbedarf an Niacin hängt, wie bereits beschrieben, vor allem vom Energiebedarf des Körpers ab.
Folgende Werte der deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) dienen also nur als grobe Orientierung:

Säuglinge

  • 0 bis 4 Monate: 2mg
  • 4 bis 12 Monate: 5mg

Kinder und Jugendliche

  • 1 bis 4 Jahre: 8mg
  • 4 bis 7 Jahre: 9mg
  • 7 bis 10 Jahre: 10mg bis 11mg
  • 10 bis 13 Jahre: 11mg bis 13mg
  • 13 bis 15 Jahre: 13mg bis 15mg
  • 15 bis 19 Jahre: 13mg bis 17mg

Erwachsene

  • 19 bis 25 Jahre: 13mg bis 16mg
  • 25 bis 51 Jahre: 12mg bis 15mg
  • 51 bis 65 Jahre: 11mg bis 15mg
  • 65 Jahre und älter: 11mg bis 14mg

Besonderheiten dabei:
Insbesondere während der Pubertät haben Kinder und Jugendliche einen erhöhten Niacinbedarf. Das Wachstum, die Skelettreife sowie die Geschlechtsreife fordern viel Energie.

Mit zunehmendem Alter sinkt der Niacinbedarf dann zwar wieder leicht, häufig kommt es jedoch im höheren Lebensalter zu Resorptionsstörungen und damit zu einer verminderten Aufnahme. 

Ein erhöhter Bedarf besteht vor allem in der Schwangerschaft und in der Stillzeit. Werdende und stillende Mütter sollten zwischen 14 und 16 mg Niacin pro Tag zu sich nehmen.

Im folgenden erläutern wir eine "Anwendungsbeispiele" von Niacin.

Niacin und Pellagra

Pellagra ist eine schwerwiegende Krankheit, die durch einen Mangel an Niacin ausgelöst wird. Zwar ist die Erkrankung nicht mehr so weit verbreitet wie im 19. Jahrhundert, sie tritt aber immer noch auf.

Vor allem die Haut verändert sich bei einem chronischen Niacin Mangel besonders stark. Sie weist dann ausgeprägte Pigmentierungen und Schuppungen auf.
Typischerweise zeigt sich bei Menschen mit einem starken Vitaminmangel eine Entzündung der Zunge (sog. Glossitis).
Unbehandelt kann ein Niacin Mangel sogar zum Tod führen.

Die Geschichte der Pellagra beginnt mit der Einfuhr der Maispflanze nach der Entdeckung Amerikas. Mais bringt eine gute Ernte, so dass sich die Maispflanze sehr schnell in ganz Europa verbreitete.
Insbesondere in Gegenden, in denen die Menschen hauptsächlich Produkte aus Mais verzehrten, erkrankten viele Bewohner an einer unbekannten Erkrankung.

Das auffälligste Symptom war eine raue Haut, die der Pellagra zu ihrem Namen verhalf. Zwar wurde der Zusammenhang zwischen dem hohen Maiskonsum und der Pellagra bereits im 18. Jahrhundert vermutet, die genaue Ursache blieb jedoch lange unbekannt.

Erst Joseph Goldberger und seine Kollegen konnten zu Beginn des 20. Jahrhunderts nachweisen, dass die Pellagra eine Erkrankung ist, die durch eine Fehlernährung und einen daraus folgenden Mangel an Niacin entsteht. 

Die Veränderungen der Haut treten vor allem an den Stellen auf, die dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Es zeigt sich eine entzündliche Hautrötung mit starker Verhornung und schmerzhaften Hauteinrissen. Die Haut ist dunkler verfärbt und juckt.

Nicht nur die Haut, sondern auch die Schleimhäute leiden unter dem Vitaminmangel. Durch die Beeinträchtigungen der Darmschleimhaut kommt es beispielsweise zu Durchfall und Verdauungsstörungen.

Die Demenz der Patienten äußert sich durch eine Störung des Gedächtnisses sowie durch eine eingeschränkte Urteilsfähigkeit, Beeinträchtigungen der Intelligenz und Veränderungen in der Persönlichkeit.

Die WHO empfiehlt in ihren Leitlinien zur Prävention und Behandlung von Pellagra eine Zufuhr von 15 bis 20 mg Niacin pro Tag zur Pellagraprophylaxe. Patienten, die bereits erkrankt sind, sollten über einen Zeitraum von 3 bis 4 Wochen täglich 300 mg Nicotinamid erhalten.


Niacin und Cholesterin

Das Vitamin Niacin kann sich positiv auf die Cholesterinwerte auswirken. (Sowohl Menschen mit zu hohen LDL-Werten als auch Patienten mit niedrigen HDL-Werten können von der Einnahme von Vitamin B3 profitieren.)

Niacin führt in der Leber zu einer verminderten Produktion von Low-Densitiy-Lipoprotein-Cholesterin (LDL).
Zugleich regt die Substanz die Synthese des High-Density-Lipoprotein-Cholesterins an (HDL).
Niacin beeinflusst ebenfalls die Synthese der Triglyceride. Hohe Triglyceridspiegel gelten auch als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Verschiedene Studien haben ausserdem untersucht, ob und wie Niacin eine Therapie mit Statinen und anderen Lipidsenkern unterstützen oder ergänzen kann. Niacin stellte sich dabei vor allem als eine gute Alternative zur Statintherapie dar, wenn  beispielsweise Unverträglichkeiten gegenüber den Cholesterinsenkern bestehen.
So leiden viele Patienten mit erhöhten Cholesterinwerten, die Statine einnehmen, unter Muskelschmerzen. 

Auch unter der Maximaldosierung weisen einige Patienten zudem immer noch erhöhte LDL-Werte in ihrem Blut auf. Auch hier kann eine (ergänzende) Einnahme von Niacin sinnvoll sein.

So kommt die Cholesterol Lowering Atherosclerosis Study (CLAS) zu dem Ergebnis, dass die Kombination aus Niacin und Lipidsenkern dem Fortschreiten der Arteriosklerose entgegenwirken kann. Die Arterienverkalkung ist einer der Hauptrisikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Aber:
Ob die verbesserten Cholesterinwerte auch wirklich das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie beispielsweise den Herzinfarkt reduzieren, ist eigentlich umstritten.
Andere Studien fanden nämlich keinen Zusammenhang zwischen den verbesserten Blutfettwerten und der Wahrscheinlichkeit für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung.


Niacin und Demenz

Eines der Leitsymptome der Niacinmangelerkrankung Pellagra ist die Demenz. Viele Studien haben sich daher mit dem Zusammenhang von Alzheimer und Niacin beschäftigt.
Wissenschaftler konnten in einer Forschungsarbeit aus dem Jahr 2004 zeigen, dass eine Niacinzufuhr, die auf den Energieverbrauch des Körpers abgestimmt ist, einen protektiven Effekt im Hinblick auf die Alzheimer-Krankheit aufweist. Je mehr Niacin die Probanden über die Nahrung zu sich nahmen, desto langsamer entwickelten sich die kognitiven Beeinträchtigungen.

Niacin und andere Vitamine der B-Gruppe können bereits in jungen Jahren den Grundstein für eine gesunde Hirnfunktion legen und so möglicherweise auch der Demenz vorbeugen.
In einer Studie wurde deutlich, dass sich die Zufuhr von B-Vitaminen wie Niacin im Kindes- und Jugendalter positiv auf die kognitive Leistungsfähigkeit im mittleren Lebensalter auswirkt.

Eine Demenzprävention wäre im Hinblick auf diese Forschungsergebnisse gut denkbar.


Niacin und Depression

Depression geht mit gedrückter Stimmung und negativen Gedankenschleifen einher. Die verschiedneen Formen von depressiven Störungen gehören zu den häufigsten "Erkrankungen" in Deutschland und in Europa. In einem Zeitraum von einem Jahr leiden zwischen 10 und 12 Prozent der Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren darunter. 
Insgesamt haben 19 Prozent der Allgemeinbevölkerung mindestens einmal in ihrem Leben eine depressive Episode.

Der Entstehung liegt dabei ein multifaktorielles Geschehen zugrunde.
So spielen sowohl biologische Faktoren (wie beispielsweise eine genetische Veranlagung) als auch psychische Faktoren eine Rolle. 

Bestimmte neurobiologische Faktoren können Einfluss auf die Entstehung einer Depression nehmen. Dazu gehören veränderte Funktionen der Neurotransmitter, Störungen der Funktionsabläufe im Gehirn und eine damit verbundene Störung des Hirnstoffwechsels.

Da die meisten B-Vitamine wie Vitamin B6, B12 und natürlich auch Vitamin B3 für die neuronalen Funktionen essenziell sind, kann ein Vitaminmangel zu Depressionen führen oder ihre Entstehung begünstigen.

Auch die Therapie mit Antidepressiva kann zu einem Mangel an Vitamin B3 führen, insbesondere wenn wenig Niacin über die Nahrung aufgenommen wird. (Die meisten Antidepressiva wirken direkt auf das "Glückshormon" Serotonin.)
Eine Forschungsgruppe vermutet unlängst, dass dies der Grund ist, warum Antidepressiva bei einigen Patienten keine Wirkung zeigen können.
Ein Mangel an Niacin, hervorgerufen erst durch die Einnahme von Antidepressiva, kann dann Symptome hervorrufen, die nicht von den ursprünglichen Symptomen der Depression zu unterscheiden sind.
Es könnte deshalb mindestens sinnvoll sein, bei Patienten, die nicht auf Antidepressiva reagieren, einen Niacin Mangel als Ursache dieser Therapieresistenz zu untersuchen.


Niacin und schöne Haut

Die Haut umfasst insgesamt eine Fläche von rund zwei Quadratmetern, und ist damit das größte Sinnesorgan des Menschen.
Sie schützt vor schädlichen Einflüssen und grenzt uns von der Außenwelt ab.
Andererseits trägt ein schönes Hautbild zudem zum allgemeinen Wohlbefinden bei und erhöht das Selbstbewusstsein.

Bei Hauterkrankungen wie Akne, Neurodermitis oder Rosazea können verschiedene Symptome auftreten. Dazu gehören:

  • Juckreiz
  • Schmerzen
  • Pustel- oder Blasenbildung
  • Rötung
  • Überwärmung
  • Blutungen
  • Knoten- und Geschwürbildung
  • Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme)

Das Vitamin B3 spielt hier eine entscheidende Rolle für Ihre Hautgesundheit. Zum einen regt es die wichtige Energiegewinnung in den Hautzellen an und zum anderen reguliert es das Enzym Poly-ADP-ribose-Polymerase 1. Dieses Enzym ist wichtig für die DNA-Reparatur und hat zudem Einfluss auf die Ausschüttung entzündungsfördernder Zytokine. Über diese 2 Wirkwege lassen sich in der Behandlung von Hautkrankheiten gute Erfolge erzielen.

Die Behandlung der Haut mit Vitamin B3 kann die natürliche Schutzbarriere der Haut stärken. Die Haut verliert damit weniger Wasser und bleibt so elastischer und geschmeidiger.

Ausserdem regt Vitamin B3 die Synthese von Keratin und Ceramiden an. Keratin ist ein Protein, das der Haut mehr Festigkeit verleiht. Ceramide gehören zu den Lipiden und dienen sowohl der Barrierebildung als auch der Feuchtigkeitsbindung. Lipide gelten als Wohltat für sensible und reife Haut und sind deshalb vor allem als Anti-Aging-Wirkstoff bekannt.

Die gewöhnliche Akne betrifft 50 bis 95 Prozent aller Jugendlichen, aber auch Erwachsene können unter der Erkrankung der Talgdrüsen leiden. Zu den Symptomen gehören Entzündungen der Haut mit Mitessern, Pusteln und Papeln. Je nach Ausprägung kann es später auch zur Narbenbildung kommen.

Die topische (=Anwendung am Wirkort) und orale Anwendung von Vitamin B3 kann die Hautbarriere stärken und die Talgproduktion regulieren. Und Niacin hat entzündungshemmende Wirkeigenschaften.
In der topischen Therapie lassen sich mit Niacin in der Aknebehandlung sogar ähnliche Erfolge wie mit dem Antibiotikum Clyndamicin erzielen.

Hautkrebserkrankungen werden Jahr für Jahr mehr. Mit dem Alter nimmt die Reparaturfähigkeit der Haut zunehmend ab. Die Beseitigung der DNA-Schäden verbraucht vor allem viel Energie in Form von ATP.

NAD, das im Körper aus Niacin hergestellt wird, ist ein essenzieller Cofaktor in der Gewinnung von ATP. Nach dem Einfluss von UV-Strahlung regt Niacin die Bildung von ATP in den Hautzellen an. Dadurch stimuliert das Vitamin auch die Reparaturmechanismen und trägt damit zum Schutz vor DNA-Schäden und damit auch vor Zellentartungen bei.

Ein weiterer positiver Effekt von Niacin zeigt sich auch durch eine Studie, in der eine Gruppe der Risikopatienten zweimal täglich 500 mg Niacin bekamen, die andere Gruppe zweimal täglich ein Placebo. Nach einem Jahr hatte die Niacingruppe ein um 23 Prozent niedrigeres Risiko für Hautkrebserkrankungen als die Vergleichsgruppe.


Wechsel- und Nebenwirkungen von Niacin

  • Alkohol: Niacin kann in Kombination mit Alkohol das Risiko für Leberzellschäden erhöhen. Ebenso kann sich die sog. Flush-Symptomatik, die bei der Einnahme von Niacin auftreten kann, durch Alkohol verstärken. (siehe unten)
  • Allopurinol: Bei gleichzeitiger Einnahme von Vitamin B3 kann eine höhere Dosis Allopurinol zur Linderung der Gichtbeschwerden erforderlich sein.
  • Antikoagulantien: Antikoagulantien verhindern die Zusammenballung von Blutplättchen. Die Kombination aus Antikoagulantien und Vitamin B3 kann die Blutungsneigung erhöhen.
  • Medikamente gegen hohen Blutdruck: In Kombination mit Betablockern oder ACE-Hemmern sowie Calciumantagonisten zur Blutdrucksenkung kann Niacin zu einem niedrigem Blutdruck führen.
  • Chrom: Chrom und Niacin können den Blutzuckerspiegel senken. Insbesondere Diabetiker sollten deshalb regelmäßig ihre Blutzuckerwerte kontrollieren.
  • Medikamente zur Behandlung von Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit): Niacin beeinflusst den Blutzuckerspiegel. Eventuell muss die Dosierung der Diabetesmedikamente angepasst werden.
  • Zink: Bei gleichzeitiger Einnahme von Zink und Niacin kann sich der Niacin-Flush verstärken. 

Eine Überdosierung kann unerwünschte Nebenwirkungen zur Folge haben. Ernsthafte Nebenwirkungen treten ab Dosen von 2000 bis 6000 mg pro Tag auf. Hohe Dosen können folgende Nebenwirkungen hervorrufen:

  • erhöhte Herzfrequenz
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Juckreiz
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Gichtanfälle

Der sog. Niacin-"Flush":

Schon innerhalb weniger Minuten nach der Einnahme von Niacin kann es kurzzeitig zum sogenannten Flush kommen. Hierbei prickelt die Haut zumeist im Nackenbereich und es zeigt sich eine starke Rötung im Gesicht, die oft mit einem Hitzegefühl verbunden ist.
Der "Flush" ist dabei nicht schädlich und weist auch nicht auf eine Unverträglichkeit hin.
Wer einen Flush dennoch vermeiden möchte, sollte statt Niacin das flush-freie Nicotinamid einnehmen.

Die Flush-Symptomatik lässt sich zudem durch folgende Maßnahmen lindern:

  • keinen Alkohol trinken
  • das Niacin direkt nach dem Essen oder erst 20 Minuten vor dem Zubettgehen einnehmen
  • Verzicht auf heiße Getränke, heiße Bäder oder scharfes Essen direkt vor oder nach der Einnahme

 

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