Nattokinase wird aus fermentierten Sojabonen extrahiert.
Seinen Namen erhält es vom japanischen Gericht "Natto", welches eben aus Sojabohnen besteht.
Die Sojabohnen werden gekocht, anschliessend werden sie mit Hilfe eines Bakteriums (Bacilus Subtilis) fermentiert. Damit die Bakterien die Sojabohnen "verdauen" können, bilden sie die Nattokinase.
Dieses Enzym besteht aus 275 Aminosäuren!
Natto ist leicht verdaulich, proteinreich, vitaminreich und enthält viele probiotische Bakterien.
Jetzt könnten Sie denken: Dann kann ich auch direkt jeden Tag Natto essen.
So einfach ist es aber nicht, denn die im Gericht enthaltene Nattokinase schwankt, und kann somit nicht richtig dosiert werden.
Natto ist aufgrund der Sojabasis nicht für Allergiker geeignet. Das Enzym Nattokinase hat jedoch keine allergischen Auswirkungen.
Ausserdem hat Natto einen gewähnungsbedürftigen Geschmack und riecht sehr streng. In Japan wird Natto auch als "Gemüsekäse" bezeichnet und wird dort zusammen mit Reis und Gemüse gerne zum Frühstück verzehrt.
Warum sollten Sie überhaupt Nattokinase zu sich nehmen?
Die im Natto enthaltene Nattokinase hat stark fibrilotische Eigenschaften, es handelt sich also um einen natürlichen Stoff, der als Blutverdünner gilt. Darum kann man ihn zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf Erkrankungen einnehmen.
Hin und wieder liest man, dass Nattokinase den Cholesterinspiegel reguliert, indem es zur Produktion von HDL Cholesterin anregt und damit das schlechte LDL-Cholesterin eingrenzt. Natürlich wäre diese Fähigkeit wünschenswert, dennoch konnte keine Studie diese Vermutung bestätigen. Selbst eine tägliche Einnahme über sechs Monate hatte keinen Einfluss auf den Cholesterinspiegel – und das bei einer Dosis von 7.000 FU täglich. Einzig und allein die Kombination mit Rotschimmelreis zieht eine Reduzierung der Cholesterinwerte nach sich. (Studie: Yang NC et al, Combined nattokinase with red yeast rice but not nattokinase alone has potent effects on blood lipids in human subjects with hyperlipidemia, Asia Pacific Journal of Clinical Nutrition, 2009;18(3):310-7
In der Theorie scheint es möglich, dass Nattokinase gegen Alzheimer helfen könnte, da die Wirkung von Nattokinase den Abbau von demenzfördernden Ablagerungen im Gehirn fördern könnte. Dennoch konnten noch keine klinischen Studien am Menschen durchgeführt werden, die eine klare Wirkung bei Demenz bestätigen können.
Vorsicht bei der Anwendung von weiteren Blutverdünnern:
Aspirin ist das wohl bekannteste, frei erhältliche Mittel, das durch die Verdünnung des Blutes zum Beispiel Kopfschmerzen oder Kreislaufbeschwerden abschwächt. Viele Menschen nehmen diesen Blutverdünner regelmäßig zu sich.
Kann man denn nun Aspirin gemeinsam mit Nattokinase einnehmen? Hier gibt es zu beachten: Wenn Sie bisher mit keinerlei blutverdünnenden Medikamenten in Kontakt gekommen sind, besteht normalerweise kein Problem darin, Nattokinase einzunehmen. Sollten Sie allerdings blutverdünnende Medikamente zu sich nehmen, ist Vorsicht geboten und ein Arzt sollte konsultiert werden.
Übrigens:
Ursprünglich ging man davon aus, dass Natto zur Familie der Kinasen gehört und wegen der Phosphorylierung von Proteinen eine entscheidende Rolle bei der Zellteilung, bei Gen-Aktivitäten und bei Stoffwechselprozesse einnimmt.
Wenig später gab man dem Enzym deswegen den Namen NattoKINASE, nur um anschließend herauszufinden, dass es doch nicht zu Familie der Kinasen, sondern zu den Proteasen gehört. Nichts also mit Zellteilung und Genaktivität.
Trotz des einstigen Irrtums blieb es aber bei dem Namen „Nattokinase“.
